Bei anhaltenden Wintertemperaturen um null Grad suchen Igel im Oktober oder im November ihr Winterquartier auf. Winternester in Erdmulden, Hecken und Reisighaufen bieten ausreichenden Schutz gegen Kälte. Bei Schlechtwetterperioden können Igel bis in den Mai ihre Winterquartiere nutzen. Während der Winterschlafzeit verlieren sie 20 bis 40 % ihres Körpergewichts.
Pflegefall: Hilfsbedürftige Igel erkennen
Ziel der Igelbetreuung ist es, dass die Wildtiere in ihren Lebensräumen überleben und nicht aus übertriebener Sorge in menschliche Abhängigkeit geraten. Darum sieht das Naturschutzgesetz nur wenige, kritisch zu prüfende Ausnahmesituationen vor, in denen Igel vorübergehend in Pflege genommen werden dürfen. Wenn verletzte, kranke oder verwaiste Tiere Hilfe brauchen, muss diese artgerecht und fachkundig bei erfahrenen Igelbetreuern mit Unterstützung erfahrener Tierärzte erfolgen. Hilfsbedürftige Igel sind:
Besonders zu beachten ist, dass junge Igel im Herbst auch tagaktiv sind, um sich Fettreserven für den Winterschlaf anzufressen. Diese Tiere sollten nicht aus falsch verstandener Fürsorge aufgenommen werden. Nur wenn ein Tier auffallend unterernährt oder krank ist, sollte es aufgenommen bzw. einer Igelstation übergeben werden.
Sollten Sie einen Igel gefunden haben, der die oben angeführten Merkmale zeigt, melden Sie sich bei der nächsten NABU-Ortsgruppe oder im NABU-Naturschutzzentrum Hirtenhaus.
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass das Hirtenhaus-Team weder über das Personal noch die Zeit verfügt, eine eigene Auffangstation zu betreiben. Wir beraten Sie gerne fachlich und leiten Sie, wenn nötig, an mögliche Auffangstationen weiter.
Bitte nehmen Sie keinen Igel aus der Natur, wenn Sie sich nicht absolut sicher sind, dass er krank oder unterernährt ist oder ein Experte sich den Fall näher angesehen hat.